Erwachen by Julie Kenner

Erwachen by Julie Kenner

Autor:Julie Kenner
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-06-17T14:58:59+00:00


Aus der Bauchlage heraus versuchte ich, an das Messer in der Innentasche meines Mantels zu kommen - aber das Biest schlug es mir einfach aus der Hand. Es glitt unter einen Stapel Paletten. Ich streckte den Arm aus, um es mir wiederzuholen.

Das war eindeutig die falsche Bewegung. Während ich nach dem Messer angelte, beugte sich das kleine Monster über mich und versenkte seine Zähne tief in mein Handgelenk. Ich heulte auf, riss den Arm hoch und schlug ihn so fest auf den Boden, dass es ekelhaft krachte. Doch die Zähne ließen nicht locker, genauso wenig wie der restliche Körper des Dämons.

Während der Dämon nagte und kaute und grunzte und meinen Arm hin und her schlenkerte wie ein Hund einen Knochen, knallte ich den Arm wieder und wieder auf den Boden, um dem hässlichen Biest den Kopf einzuschlagen. Aber Dämonen sind außerordentlich widerstandsfähig, und mir war nicht sonderlich viel Erfolg beschieden. Da ich keine weitere Waffe bei mir trug, schlug ich meinen Arm - und den Dämonenkörper - gegen die Wand, dann gab ich ihm mit der Hacke einen Tritt gegen den Hals.

Er klappte den Mund auf, und auf meinem Handgelenk blieben blutige Zahnabdrücke zurück. Ich riss den Arm weg, bevor er erneut zubeißen konnte, und zog auch das Bein ein. Das Ding fiel zu Boden und schnappte durch seine zerschmetterte Luftröhre nach Luft. Seine schwarze, ölige Zunge hing heraus, und dann packte es knurrend und zischend mit seinen Klauenfingern meinen Knöchel.

Ich fiel auf den Rücken und versuchte, den Dämon wegzutreten, aber es gelang mir nicht. Der Druck seiner Hände nahm zu und schnürte mir das Blut ab. Gleich würde er mir die Knochen brechen.

Ich zuckte zusammen, schließlich war ich gegen Schmerz nicht immun, auch wenn der Herr mir jede Menge Kraft verliehen hatte. Verzweifelt sah ich mich nach etwas um, das ich als Waffe einsetzen könnte, und entdeckte zweierlei: eine zerbrochene Bierflasche, für die ich eine gute Verwendung wusste, und drei dunkle Gestalten, die von der Straße her auf mich zurasten. Sie trugen zwar nicht ihre todschicken Ich-bin-ein-böser-Dämon-T-Shirts, aber dass sie es auf mich abgesehen hatten, wusste ich sofort.

Ich zögerte keine Sekunde, den Dämon zu töten, der mich gepackt hielt. Von zerbrochenem Glas verursachte Wunden hatte ich schon oft gesehen, aber ich hatte noch nie jemandem eine zugefügt und war überrascht, wie leicht das scharfe Glas durch die ledrige Haut an der Kehle der Bestie glitt. Doch das reichte nicht - die Hand hielt meinen Knöchel weiterhin fest umklammert, und ich musste die langen Finger einzeln aufbrechen, wobei ich kostbare Zeit verlor.

Als ich mich endlich befreit hatte, stieß ich den leblosen Kadaver zur Seite und fischte nach meinem Messer, wild entschlossen, dem toten Dämon endgültig den Garaus zu machen.

Ich schaffte es nicht. Meine Finger waren nur noch wenige Zentimeter von der Klinge entfernt, als einer der Neuankömmlinge meine Füße packte und mich auf den Rücken drehte. Sein Schwert fuhr herab und bohrte sich durch mein Bloody-Tongue-T-Shirt und die Haut über meinen Rippen.

Frust und Schmerz ließen mich kraftvoll zuschlagen, und es gelang mir, die Klinge wegzustoßen, bevor der Dämon einen zweiten Versuch starten konnte.



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